Hyundai Bogensport Weltmeisterschaften 2023

43 42 Vom Homo sapiens bis zum Ötzi - Die Ursprünge des Bogenschießens Wer sich auf die Suche nach den Ursprüngen des Bogenschießens begibt, muss ganz weit in die Frühgeschichte der Menschheit zurückblicken. Vor eineinhalb bis zwei Millionen Jahren entwickelte sich der Homo erectus. Wann und mit welchem Erfolg er begann, größere Tiere zu jagen und sich von ihnen zu ernähren, liegt im Dunkeln. Auf jeden Fall waren eine gewisse intellektuelle Entwicklung, der aufrechte Gang und zwei leistungsfähige Greifhände die körperlichen Voraussetzungen für die Entwicklung von Pfeil und Bogen. Bis dahin haben unsere Fleisch essenden Vorfahren ihre Beute über Klippen hinab in die Tiefe gejagt, ihnen Fallen gestellt, sie mit Steinen, später mit Speeren beworfen. Die Bogenwaffe ist eine Weiterentwicklung der Speerschleuder. Die ältesten Pfeilspitzen stammen aus Afrika und sind ungefähr 70.000 Jahre alt. Erst kürzlich konnten Forscher in Frankreich Spuren finden, die auf die Verwendung von Pfeil und Bogen als Jagdwerkzeug vor ca. 54.000 Jahren schließen lassen. Diese ersten europäischen Bogenschützen müssen bereits Vertreter des Homo sapiens gewesen sein, die wenigstens eine Zeit lang mit den noch schwächer entwickelten Neandertalern zusammenlebten. Weitere Funde, Pfeilspitzen als Grabbeigaben, Bogenreste, Höhlenwandmalereien, stammen aus der jüngeren Altsteinzeit, also der Zeit zwischen 35.000 und 8.000 v.Chr. Der vielleicht älteste Bogen der Welt wurde Ende der 1970er Jahre in MannheimVogelstang gefunden, das rund 40 Zentimeter lange Fragment aus Kiefernholz ist 17.600 Jahre alt. Mit dem ursprünglich ca. 110 Zentimeter langen Bogen konnte bis zu 80 Meter weit geschossen werden. Wenn es sich nicht doch – wie andere Archäologen vermuten – nur um ein einfaches Stück Treibholz handelt. Etwa 12.000 Jahre alte Pfeilschäfte aus Kiefernholz hat man in Stellmoor bei Hamburg gefunden, einen 8 –10.000 Jahre alten Bogen aus Eibenholz in Holmegard/Dänemark. Sehr anschauliche Zeugnisse des vorzeitlichen Bogenschießens sind die 30.000 bis 10.000 Jahre alten Höhlenmalereien, die Tiere und ihre Jäger zeigen. Sie dienten sicher weniger der Dekoration des Wohnraums unserer Vorfahren als vielmehr religiöskultischen Zwecken: der Versöhnung mit dem getöteten Tier, der Besänftigung seiner Geister sowie dem Dank des vergangenen und Erbitten des künftigen Jagdglücks. Einige von ihnen vermitteln auch den Eindruck, als habe man sie als Zielscheiben benutzt, zum Üben für den Nachwuchs oder zum Zeitvertreib. Die weitere Geschichte zum Bogensport mit den Stichpunkten: Mythologie, Antike, Ötzi, Germanen TV-Übertragung und Streaming Bei der Bogen-Weltmeisterschaft in Berlin werden Tausende von Pfeilen geschossen. Nicht viele davon werden von der Öffentlichkeit unbeobachtet bleiben, denn es gibt zahlreiche TV- und Streamingangebote weltweit. In Deutschland werden das ZDF und der RBB von der WM berichten, ein Livestream kann – aufgrund der Rechtesituation – nur hinter einer Bezahlschranke in Deutschland abgerufen werden. Für insgesamt 10 Euro sind alle entscheidenden Pfeile des Wochenendes unter www.archery.tv zu sehen. Wie bedeutsam die Quotenplatz-Weltmeisterschaft ist, zeigt sich vor allem an den ausländischen TV-Sendern, die Rechte an der WM erworben haben. So sind Fernsehstationen aus Südkorea, Indien, Lateinamerika, China, der Türkei, Taiwan und Frankreich live auf Sendung, ein italienischer und US-amerikanischer Sender haben wie Buddy-Bär und WM-Song „Archer‘s Paradise“ Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen! Und deshalb haben sich die Verantwortlichen zwei „WM-Specials“ fürs Auge und Ohr einfallen lassen: Zum einen gibt es einen wunderschönen „Buddy Bär“ im Bogen-WM Design, zum anderen den eigens für die WM komponierten WM-Song „Archer´s Paradise“. Berlin ist bekanntermaßen Bären-Land. Und auch die Bogen-WM in der deutschen Hauptstadt (31. Juli bis 6. August) ist fest in Bären-Tatze, das WM-Logo ziert einen Bären, das Maskottchen „Archy“ wird über die Anlage laufen – und vielleicht etwas neidisch, aber sicherlich auch erfreut über farbenfrohe Verstärkung sein. Denn Künstlerin Klio Karadim hat ein wahres Prachtexemplar (2 Meter groß, 50 Kilogramm schwer) erschaffen. Zahlreiche Bogensport- und Berlin-Motive zieren den farbenfrohen Bären, der mit vier weiteren „Buddy-Exemplaren“ sicherlich ein beliebtes Fotomotiv bei der WM sein wird. Ein weiteres Tierchen könnte ebenfalls bei der WM entstehen, und zwar ein Ohrwurm. Joachim Coch hat den WM-Song „Archer´s Paradise“ komponiert. Der Song handelt – natürlich – vom Bogensport und der Faszination, die Pfeile fliegen zu lassen. Im Refrain heißt es: „Willkommen in meinem Bogen-Paradies. Ein Königreich von mir, das tief im Innern liegt. Wo Pfeile fliegen und wildeste Träume entstehen, wo Leidenschaft und Hingabe wohnen. In meinem Bogen-Paradies!“ Der Song wird auf Spotify, Apple Music und allen übrigen Streamingplattformen abrufbar sein. Unser Tipp: Aufdrehen und laut mitsingen!

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